Minimalismus Guide: So wirst du zum Minimalist!


Minimalistischer Raum mit braunem Sessel und Wanddekoration und Pflanzen

Von Marie Kondo, über Capsule Wardrobe, bis hin zum Tiny House - wir erklären, was Minimalismus ist, was die Vorteile sind und mit welchen Methoden auch du zum Minimalisten werden kannst.

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  1. Was ist Minimalismus?
  2. 10 Vorteile des Minimalismus
  3. Das sind die Trends & Influencer des Minimalismus
  4. Die 4 besten Minimalismus-Methoden
  5. Capsule Wardrobe - der minimalistische Kleiderschrank
  6. Minimalistisch Wohnen - 8 Tipps
  7. Kleines Zuhause - das Tiny House
  8. Fazit

Was ist Minimalismus?

Was braucht man, um glücklich zu sein? Viel Geld? Ein großes Haus? Teure Urlaube oder immer die neuesten Klamotten im Kleiderschrank?

Wenn es nach Minimalisten geht, dann ist es nichts von alledem. Im Gegenteil - auf je mehr Dinge man verzichten kann, desto glücklicher wird man, so der Grundgedanke eines Minimalisten. 

Minimalismus wird deshalb auch oft als Gegenbewegung zur konsumorientierten Überflussgesellschaft gesehen, bei der es um fortlaufendes Wachstum durch den Konsum oder Kauf materieller Dinge geht. Als Minimalist verzichtet man freiwillig und einfach bewusst auf die Anhäufung von Dingen, mit dem Ziel sich dadurch befreiter, leichter und unbeschwerter zu fühlen. Ein einfaches Leben also.

Das ist keine neue Erfindung. Bereits im antiken Griechenland gab es die Stoiker, die zu einem einfachen Leben aufriefen. In den 1960er Jahren wurden Künstler, wie Donald Judd, Carl Andre, oder Blinky Palermo, mit ihren minimalistischen Werken bekannt. 

Installationsansicht Blinky Palermo: Die gesamten Editionen der Schenkung von Ulrich Reininghaus ausgestellt im Museum Ludwig Köln 2020

Interessant ist, dass diese Kunst zu dem Zeitpunkt ein Publikum fand, als in Deutschland der Wohlstand einen absoluten Höhepunkt erreicht hatte. Ähnlich scheint es in unserer heutigen Gesellschaft der Fall zu sein. In den zivilisierten westlichen Ländern, fehlt es uns an kaum etwas - zumindest in materieller Hinsicht. Das merkt man auch daran, dass während der Corona-Krise zwar der Umsatz im klassischen Einzelhandel Einbrach, dafür aber im Online-Bereich zu neuen Rekorden führte.

Was fehlt? Die Balance. Die Ruhe. Die Zeit.

Alles Dinge, die man nicht kaufen kann, nach denen wir uns aber sehnen.

Hier kommt der Minimalismus ins Spiel, der uns wieder mehr Zeit, Raum und Ruhe für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bringt.

Doch wo fängt Minimalismus an? Was bedeutet minimalistisch leben genau?

Das ist individuell sehr unterschiedlich und lässt sich nicht radikal festlegen. Schließlich geht es beim Minimalismus ja um die Freiheit, die dadurch zurückgewonnen werden soll. Deshalb muss jeder für sich selbst entscheiden, wie weit er die Dinge in seinem Leben reduzieren möchte und was er wirklich zum Leben und glücklich sein braucht. Schauen wir uns erst mal die Vorteile an, die ein minimalistischer Lebensstil mit sich bringt.

Frau liegt im Bett und streckt die Arme in die Luft, dabei hält sie in der einen Hand eine Kaffeetasse

10 Vorteile des Minimalismus

1. Weniger Ballast

Hast du einmal angefangen, mit dem Ausmisten, wirst du merken, wie viel leichter und befreiter du dich fühlen wirst.

2. Mehr Geld

Wer weniger braucht, kauft weniger ein und hat dementsprechend mehr Geld zur Verfügung.

3. Putzen geht schneller

Vor allem in deiner Wohnung oder deinem Haus wirst du den Unterschied bemerken. Wenn weniger Sachen rumstehen und liegen und du generell weniger besitzt, wird das Aufräumen und Putzen wesentlich schneller gehen.

4. Leichter Dinge finden

Wenn du jedem deiner Habseligkeiten einen festen Platz zuordnest, brauchst du nicht mehr lange suchen.

5. Mehr Zeit

Wenn du weniger Zeit mit dem Einkaufen, Aufräumen und Putzen verbringst, hast du automatisch mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

6. Einfache Entscheidungen

Als angehender Minimalist, reduzierst du die Anzahl deiner Entscheidungen und machst es dir einfacher sie zu treffen. Wenn du zum Beispiel nur eine Regenjacke besitzt (statt drei), brauchst du nicht mehr darüber nachzudenken, welche du wohl beim nächsten Schauer anziehen wirst.

7. Klare Gedanken

Viele Menschen kennen das: Sobald man mal wieder so richtig aufgeräumt oder ausgemistet hat, fühlt man sich sofort klarer. Weil zu viel Krempel uns häufig die Sicht versperrt.

8. Weniger Stress

Minimalismus kann dir helfen gesünder zu leben. Durch weniger Stress und mehr Zeit für das, was uns gut tut, können wir unsere Abwehrkräfte stärken und besser schlafen.

9. Gut für die Umwelt

Ein minimalistischer Lebensstil ist auch für die Umwelt gut. Denn je weniger Güter du brauchst, desto weniger müssen produziert werden. Wenn du Dinge nicht sofort wegschmeißt, wenn sie kaputt sind, sondern sie reparieren lässt, schont das ebenfalls die Umwelt.

10. Mehr Flexibilität

Spontan in den Urlaub? Umzug für den neuen Job? Ein Haustier zieht ein? Egal welche kleinen oder großen Dinge anstehen, als Minimalist bringen sie dich nicht aus der Ruhe, denn du kannst flexibel agieren, weil keine Unordnung und kein "Krempel" dich von den wesentlichen Dingen ablenkt.

Trends & Influencer des Minimalismus

Marie Kondo

Wer kennt sie nicht? Marie Kondo - Die sanfte, zierliche Japanerin, die mit ihrem Buch über’s Aufräumen 2015 den Sprung auf die Bestsellerlisten und in das Bewusstsein vieler potentieller Minimalisten geschafft hat. In “Magic Cleaning”, beschreibt sie Schritt für Schritt, wie man sein komplettes Zuhause ausmistet, neu ordnet und dadurch glücklicher wird.

Buchcover Magic Cleaning Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert von Marie Kondo

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Matt D’Avella

Der amerikanische Filmemacher und YouTuber Matt D’Avella versorgt mehr als drei Millionen Abonnenten mit regelmäßigen Videos zum Thema Minimalismus. Aus der Ich-Perspektive, erzählt er von seinem Weg zum Minimalisten, gibt Tipps wie man es bleibt und hat daneben eine breite Themenauswahl auf seinem Kanal (auf Englisch).

Lana Blakely

Die junge Schwedin dürfte vor allem der GenZ bekannt sein, ist sie doch in diesem Jahrtausend geboren. Auf ihrem YouTube Kanal folgen ihr fast 700 Tausend Menschen. Ihre Themen sind Minimalismus, Persönlichkeitsentwicklung und generelle Lebensweisheiten für ein junges Publikum (auf English).

Nate O’Brien

Bei Influencer Nate O’Brien geht es vor allem um den sogenannten Frugalismus, eine spezielle Art des Minimalismus. Frugalisten streben danach, durch eine sparsame Lebensweise so viel Geld anzuhäufen, dass sie wesentlich früher aufhören können zu arbeiten. Auf seinem YouTube Kanal interessieren sich bereits mehr als drei Millionen Zuschauer für Nate’s Videos über Finanzen, den Aktienmarkt und Anlagemöglichkeiten (auf Englisch).

Max Green

Der Berliner Max Watzlawek alias Max Green berichtet auf seinem YouTube Kanal regelmäßig über sein Leben mit Familie in einem Tiny House. Seine Zuschauer Gemeinde wächst, denn immer mehr Menschen interessieren sich für das Leben auf kleinem Raum. Wenn du mehr über Tiny House Living, Minimalismus und Achtsamkeit erfahren möchtest, können wir dir Max’ Kanal wärmstens empfehlen.

Minimalismus-Methoden

Eine Frau hält ein Kleid in der Hand und sortiert nach der KonMarie-Methode

Die KonMari-Methode

Behalte das, was dir Freude bringt, sagt Aufräum-Expertin Marie Kondo. Bei ihrer Methode gehst du nach Kategorien vor und bildest dann einen großen Haufen aller Dinge, die du besitzt. Also zum Beispiel, trägst du alle deine Kleidungsstücke zusammen und schmeißt sie auf einen großen Haufen. Dann nimmst du jedes einzelne Teil in die Hand und fragst dich, ob es dir Freude bereitet. Ist dies nicht der Fall, dann bedankst du dich für die Dienste, die dir dieses Kleidungsstück gebracht hat und verschenkst, verkaufst oder entsorgst es. Das gleiche machst du mit Büchern, Küchenutensilien, Technikprodukten, etc.

Ganz am Ende erst, widmest du dich Erinnerungsstücken, wie Fotos, Liebesbriefen etc. Marie Kondo hat außerdem jede Menge Tipps, wie du deine Sachen clever und platzsparend verstauen und ordnen kannst.

Eine Frau überreicht ihrer Freundin ein Geschenk: aufräumen nach der Eat-the-Frog-Methode

Die Eat-the-Frog-Methode

Kurz gesagt: Beginne mit dem Schwersten! Wähle eines deiner Lieblingsteile und verschenke oder verkaufe es. Wenn du es schaffst, dich von so einem Teil zu trennen, wird es dir wesentlich leichter fallen das auch mit anderen, weniger wichtigen Dingen zu tun. Die Methode braucht ein wenig Überwindung, kann aber sehr effektiv sein, sobald sich das Gefühl von Stolz einstellt, das man erlebt, wenn man erstmal den Anfang gemacht hat.

Ein Mann trägt einen Wäschekorb: aufräumen nach der Korb-Methode

Die Korb-Methode

Funktioniert so ähnlich wie Shoppen - nur umgekehrt. Du nimmst dir einen Einkaufskorb und gehst damit durch deine Wohnung. Währenddessen sammelst du alle Dinge ein, die dir nicht wirklich gefallen, nur verstauben, Platz wegnehmen oder unnötig sind. Ist der Korb voll, hast du dein Tagessoll erfüllt. Jetzt musst du allerdings dafür sorgen, dass die Dinge aus dem Korb auch tatsächlich sofort weg kommen. Also verschenken, verkaufen, tauschen, oder - falls irreparabel kaputt - entsorgen.

Ein Umzugskarton steht auf dem Boden: aufräumen nach der Karton-Methode

Die Karton-Methode

Steht ein Umzug bevor, dann ist diese Methode wärmstens zu empfehlen. Ansonsten nimmt sie einiges an Zeit in Anspruch und ist nichts für Ungeduldige. Dafür führt sie einem, wie kaum eine andere Methode vor Augen, welche Dinge man tatsächlich braucht. Dafür packst du alles, was du besitzt in Umzugskartons. Beschrifte sie gut, damit du Sachen schnell wieder findest. Die Kartons bleiben natürlich in deiner Wohnung. In den kommenden 14 Tagen nimmst du nur das aus den Kartons, was du brauchst. Diese Teile dürfen dann zurück in deine Regale und Schränke wandern. Die Dinge, die nach den 14 Tagen immer noch in den Kartons sind, kommen weg. Radikal, aber effektiv.

Capsule Wardrobe - der minimalistische Kleiderschrank

Kleidung auf einer Kleiderstange: Capsule Wardrobe

Bestimmt bist du schon mal über den Begriff “Capsule Wardrobe” gestolpert. Die Social Media Plattformen sind voll davon. Eine Capsule Wardrobe ist eine Mini-Garderobe, die wenige und gut miteinander kombinierbare Kleidungsstücke, sowie Schuhe und Accessoires beinhaltet. Wenn du auf Qualität statt auf Quantität setzt, wirst du wesentlich länger Freude an den Teilen haben und bist gleichzeitig immer gut gekleidet - weniger ist mehr. Außerdem fällt es dir mit einer kleinen Garderobe leichter zu entscheiden was du morgens anziehen sollst. Klar kannst du dir auch mal ein neues Teil kaufen. Dann macht es aber Sinn dafür ein altes Kleidungsstück auszusortieren. Übrigens kannst du dir für bestimmte Anlässe auch Kleider leihen. Das ist nachhaltig und muss auch nicht teuer sein.

Doch was gehört in eine Capsule Wardrobe?

Basic-Shirts und Tops

Zwischen 3-5 schlichte, einfarbige Shirts gehören in jede Capsule Wardrobe. In klassischen Farben wie weiß, schwarz, beige und grau, passen sie auf nahezu jede Hose oder Rock. Ergänzend kannst du noch 1-2 farbigere oder bunte Shirts besitzen, damit das ganze nicht langweilig wird.

Jeans

Ohne Jeans funktioniert kaum ein Kleiderschrank. Deshalb macht es Sinn zwei bis drei davon zu besitzen. Am besten kombinieren lassen sich schwarz und dunkelblau. Aber auch beige oder weiß sind flexibel zu tragen. Unser Tipp: Investiere in nachhaltige Bio-Jeans. Die halten nicht nur lange, sondern sind auch wesentlich umweltfreundlicher und ohne chemische Mittel gefärbt.

Sneaker

Wer liebt sie nicht? Sneaker sind einfach herrlich vielseitig kombinierbar und dabei so bequem. Ob zu Rock, Kleid oder Hose, zum Casual Outfit oder auf einen Hosenanzug - Sneaker sollten in deiner Capsule Wardrobe nicht fehlen. Wähle eine Farbe, die sich leicht auf viele Outfits tragen lässt. Am besten passen hier einfarbige Modelle.

Jacke und Mantel

Zumindest in unseren Breitengraden, geht es nicht ohne Jacke oder Mantel. In deine Mini-Garderobe gehören deshalb ein Wintermantel, eine leichte Sommerjacke und eine Jacke für die Übergangszeit im Frühling und Herbst. Achte bei der Auswahl auf zeitloses Design, gute Schnitte und möglichst viele Outfits zu denen du sie tragen kannst.

Stoffhose

Es ist immer gut eine etwas edlere Stoffhose im Kleiderschrank zu haben. Als Ergänzung für deine Garderobe passen helle oder dunkle Modelle gut. Achte auf ein hochwertiges Material und vorteilhaften Schnitt - das ist essentiell bei dieser Art von Hosen.

Pullover

In deine Capsule Wardrobe gehören 4-5 Pullover für die Übergangszeit und den Winter. Wähle Stil und Farben möglichst neutral. Bei 1-2 Pullis kannst du etwas mutigere Farben oder Muster wählen. Eine große Rolle spielen bei der Pulli-Wahl übrigens dein Lebensstil und Arbeitsort. Sitzt zu den ganzen Tag im Home Office oder bist Fitnesscoach, wirst du höchstwahrscheinlich eher zu Hoodies und sportlichen Teilen greifen, als wenn du ständig im Büro bist oder Klienten empfängst.

Stiefeletten

Flache Stiefeletten passen auf fast alles und sind echte Klassiker. In braun oder schwarz ergänzen sie deinen Kleiderschrank perfekt und sind eine schöne Abwechslung zu Sneakern.

Cardigan, Strickjacke oder Blazer

Was zum drüberziehen, ist vor allem im Sommer meist nötig, wenn es abends frischer wird. Für den Büroalltag ist ein klassischer Blazer oder ein leichter Cardigan ebenfalls good-to-have. Zwei davon gehören in einen minimalistischen Kleiderschrank.

Sommerschuhe

Für die warmen Tage solltest du 1-2 Paar Sandalen, Ballerinas oder Schlappen haben. Je nach Lifestyle und Geschmack, sollten sie aber nicht nur auf deine restliche Capsule Wardrobe passen, sondern auch bequem und robust sein, damit du sie lange tragen kannst.

Highlight-Kleidungsstücke

Lege dir 2-3 Teile zu, die du nicht nur besonders magst, sondern die deine Outfits gleich etwas interessanter machen. Das können eine ausgefallene Jeansjacke, eine Weste oder ein schönes Sommerkleid oder ein Hut sein. Denke aber daran, auch hier ist es ratsam auf Qualität zu achten, statt billige Massenware zu kaufen, nur weil es gerade trend ist.

Minimalistisch Wohnen

Heller, minimalistischer Schreibtisch und Arbeitsplatz

Minimalismus hat schon einen gewissen Suchtfaktor. Hat man einmal damit angefangen Dinge auszusortieren und Platz zu schaffen, entdeckt man immer mehr Reduktionspotential - sei es im eigenen Kleiderschrank oder in der Wohnung. Doch wie viele Gegenstände und Dinge sollten in einer Minimalismus Wohnung rumstehen? Eine konkrete Anzahl gibt es nicht. Und da das Grundprinzip des Minimalismus auf Achtsamkeit beruht, kommst du nicht daran vorbei es für dich selbst zu testen. Trotzdem möchten wir dir ein paar Tipps mit an die Hand geben, die dir das minimalistische Wohnen etwas erleichtern sollen.

1. Erstmal nichts Neues

Versuche für die kommenden Monate einfach mal nichts Neues für deine Wohnung zu kaufen. Keine neuen Möbel, Textilien oder Dekostücke. Das klingt so simpel, doch wenn du es bewusst umsetzt, wird dir auffallen, wie häufig wir uns mal hier und dort Kleinigkeiten für das Zuhause leisten. Die Verführung ist groß - versuche ihr zu trotzen - das fühlt sich übrigens auch wie Gewinnen an!

2. Weniger ist mehr

Hast du es erstmal geschafft nicht ständig Neues zu kaufen, schau dir an was du tatsächlich regelmäßig benutzt, was dir Freude bereitet oder dir das Leben erleichtert. Was willst du mit all dem anderen Kram? Weg damit! Denn je mehr Platz du in deinen Räumen hast, desto freier wirst du dich fühlen.

3. Jeden Tag aufräumen

Gewöhne dir an alle Dinge, die du benutzt hast, wieder an ihren festgelegten Aufbewahrungsort zurückzulegen und zwar umgehend (nicht morgen oder am Wochenende). So entsteht erst gar keine Unordnung und du findest immer alles gleich auf Anhieb. Daneben brauchst du beim nächsten Putztag viel weniger Zeit, denn aufgeräumt ist ja bereits.

4. Zeitlose, schlichte Möbel

Minimalismus findet sich auch in der Architektur und Inneneinrichtung wider. Filigrane Möbel, ein klares Design - das ist nicht nur zeitlos, sondern macht auch was her. Natürlich spricht nichts gegen einen verspielten oder ausgefallenen Stil, aber die Mischung macht’s. Bleibe lieber bei einem Einrichtungsstil, statt mehrere zu kombinieren, denn das wirkt schnell unharmonisch.

5. Freie Räume sind erwünscht

Vollgestellte Räume wirken oft erdrückend und klein. Traue dich ruhig viele freie Flächen in deiner Wohnung zu lassen. Du musst nicht überall einen Teppich, Pflanzen oder Möbel hinstellen. Auch deine Wand darf einfach auch mal blank sein. Probiere es aus!

6. Helle Farben nutzen

Besonders kleine Räume können durch dunkle Farben und Möbel schnell noch kleiner wirken. Mit hellen Farben für Wände, Möbel und Accessoires, schaffst du sie größer und freundlicher wirken zu lassen. Es muss nicht immer weiß sein. Auch beige oder sand, graue oder blaue Töne sorgen für gute Laune und eine angenehme Atmosphäre. Kontraste kannst du dann mit einigen wenigen (!) Stücken in dunklen Farben schaffen.

7. Pflanzen als Deko Allrounder

Kennst du das einfachste, nachhaltigste und gesündeste Dekoteil für deine Wohnung? Die Zimmerpflanze! Gibt es in allen Größen, Formen und Farben, passt immer und sorgt dann auch noch für eine hervorragende Raumluft. Und wer jetzt sagt, er hat einen schwarzen Daumen, auch für den gibt es genügsame Pflanzen, die wenig Pflege brauchen und hart im Nehmen sind.

8. Ordnung am Arbeitsplatz

Du arbeitest viel von Zuhause? Dann hast du wahrscheinlich einen Schreibtisch. Hier lohnt es sich so richtig Ordnung zu schaffen und sie zu halten. Denn ein aufgeräumter, minimalistisch bestückter Schreibtisch, reduziert Stress und hilft dir klare Gedanken zu fassen. Verstaue alle kleinen Gegenstände, wie Büroklammern, USB-Sticks & Co. in Boxen und Schubladen. Das gleiche gilt für Notizbücher. Stifte kommen in einen Stiftebecher. Lose Blätter oder einzelne Schriftstücke, die du noch bearbeiten musst, lassen sich prima in einer Dokumentenkladde zeitweise aufbewahren. Optimal ist, wenn dein Schreibtisch komplett leer ist, wenn du nicht daran arbeitest. Bis auf deinen Computer, Maus, Tastatur und Stiftehalter, sollte dort nichts rumstehen.

Kleines Zuhause - das Tiny House

Ein Tiny-House innen und außen: minimalistisches Leben

Was ist ein Tiny House?

Ein Tiny House ist ein unterdurchschnittlich kleines Haus. Campingplatzbetreiber limitieren die maximale Größe von Tiny Häusern auf 50 qm und eine Höhe von 3,50 m. Generell darf man in Deutschland nicht einfach irgendwo ein Tiny House hinstellen. Dafür braucht man immer eine Baugenehmigung. Es gibt allerdings auch Tiny Houses auf Rädern und welche, die sich von einem zum anderen Ort transportieren lassen. Für diese gelten dann gesonderte Gesetze.

Was hat ein Tiny House mit Minimalismus zu tun?

Ein Tiny House ist für viele Minimalisten die ultimative Wohnmöglichkeit. Denn von Haus aus passen nicht viele Dinge in ein Tiny House. Wer also minimalistisch wohnen und leben möchte, der kann hierin sein Glück finden.

Wo dürfen Tiny Häuser in Deutschland stehen?

Tiny Houses dürfen in Deutschland nur mit Baugenehmigung permanent errichtet werden. Auf Campingplatz- und Wochenendanlagen, gelten die Vorgaben der jeweiligen Landesverordnung. Ein Tiny House auf Rädern braucht eine Straßenverkehrszulassung und darf gewisse Maße und Gewicht nicht überschreiten. Daneben gibt es in Deutschland mittlerweile mehrere Tiny-House-Dörfer. Im Oberfränkischen Fichtelgebirge, ist im Jahr 2017 das erste Tiny-House-Dorf Deutschlands entstanden. Im Tiny House Village Mehlmeisel stehen inzwischen 21 Mini-Häuser mit 30 Einwohnern. Und die Siedlung wächst weiter. Nach Absprache mit der Gemeinde, sollen in absehbarer Zeit weitere 15 Tiny Houses dazukommen. Auch in Karlsruhe-Ettlingen, im bayerischen Ursberg und in Lilleby bei Hamburg gibt es Tiny House Villages. Weitere sind geplant.

Auf dieser Karte siehst du, wo in Deutschland weitere Tiny-Haus-Dörfer geplant oder bereits vorhanden sind.

Wie viel kostet ein Tiny House?

Ein Tiny House bekommt man für ganz unterschiedliche Preise. Realistisch ist eine Untergrenze von rund 10.000 Euro. Nach oben hin sind dem Ganzen keine Grenzen gesetzt. Mittlerweile gibt es einige Anbieter in Deutschland, bei denen man fertige Bausätze oder komplette Tiny Houses kaufen kann. Natürlich kann man es auch selber bauen. Das senkt die Kosten und man weiß ganz genau was man bekommt. Grundsätzlich gehören zu den Kosten für ein Tiny House die Miete oder der Kauf für ein Grundstück oder einen Stellplatz, evtl. Anschlussgebühren, Kosten für die Versorgungstechnik, die Innenaustattung, die Außenanlage und evtl. Baunebenkosten.

Sind Tiny Houses die Häuser der Zukunft?

Wenn man bedenkt, dass Wohnraum immer knapper und teurer wird, es mehr und mehr Singles gibt und die Bevölkerung unaufhörlich wächst, ist es nicht unrealistisch, wenn sich der Tiny House Trend zu einer echten Standard Option im Bereich Immobilien entwickelt. Fakt ist jedoch, dass sich vor allem Minimalisten und Menschen, die nach mehr Autarkie streben, von einem Tiny House begeistern lassen. Wir sind jedenfalls gespannt, was die Zukunft bringt.

Fazit

Minimalismus ist zwar keine neue Erfindung, hat sich aber in unserem konsumorientierten Zeitalter zu einem echten Trend entwickelt. Auch du kannst mit wenig Aufwand, minimalistischer leben. Dafür gibt es etliche, bewährte Methoden, die wir dir hier vorgestellt haben. Es geht nicht darum, möglichst wenig zu besitzen, sondern darum, den Dingen die wir haben mehr Achtsamkeit zu schenken und uns und unseren Konsum selbst(kritisch) zu hinterfragen. Dann haben wir auch wieder mehr Zeit und Lust uns den wirklich schönen und wertvollen Dingen im Leben zu widmen - Familie, Freunden, Hobbies & Co.